Eltern-Albtraum: Christian Berkel wurde als Baby vertauscht
Christian Berkel (67), international bekannter Schauspieler und langjähriger Ehemann von Andrea Sawatzki (62), veröffentlichte Ende der Woche seinen neuen autofiktionalen Roman "Sputnik". Darin erzählt er nicht nur kreativ erweiterte Geschichten, die in Ansätzen von seinem eigenen Leben inspiriert sind, sondern auch eine sehr konkrete, private Anekdote: Kurz nach seiner Geburt im Jahr 1957 wurde er von einer Pflegerin vertauscht. Sein Vater bemerkte den Fehler damals als Erster und stellte gegenüber dem Krankenhauspersonal mit Nachdruck klar: "Das ist nicht mein Sohn!" Tatsächlich konnte die Verwechslung sofort aufgeklärt werden, doch noch viele Jahre später nahm Christians Mutter ihn damit gern aufs Korn, wie er im Gespräch mit Bild berichtet: "Wenn sich meine Mutter über mich geärgert hat, sagte sie immer: 'Die echten Unterlagen hat nie jemand gesehen. Vielleicht wurdest du ja doch vertauscht.'"
In dem Buch, das nach "Der Apfelbaum" (2018) und "Ada" (2020) bereits sein drittes veröffentlichtes Werk darstellt, verarbeitet Christian nicht nur diese skurrile Begebenheit, sondern auch andere Erfahrungen aus seiner Kindheit und Jugend. Besonders seine Mutter Sala Nohl, eine Jüdin, die vor den Nazis fliehen musste und nach dem Krieg mit schwerer Depression kämpfte, hinterließ tiefe Spuren in seinem Leben. Christian erzählt, dass er als Kind das Gefühl hatte, seine Mutter durch seine eigene Energie wieder ins Leben zurückholen zu müssen. So entwickelte er eine bemerkenswerte Empathie, die ihn offenbar auf seiner Suche nach Identität entscheidend prägte.
Seine schwierigen Kindheitserfahrungen und die strenge Atmosphäre, die dank Familienoberhaupt Otto Berkel zu Hause herrschte, führten Christian schließlich als Teenager nach Frankreich. Zwei Jahre lebte er dort bei einer Familie und erfuhr, wie anders das Leben sein konnte: freier, leichter, kulturell inspirierend. Die Verbindung zu Frankreich ist geblieben und beeinflusst ihn bis heute. "Ich bin ein anderer Mensch in Frankreich. Ich bewege mich anders, spreche anders", erzählt Christian begeistert. Obwohl er irgendwann seinen Platz in Deutschland gefunden hat, träumt er noch davon, eines Tages eine Wohnung in Paris zu besitzen – ein Traum, für den sich sicher auch Ehefrau Andrea, mit der er zwei bereits erwachsene Söhne hat, begeistern könnte.